An die jüngeren Leser richtet sich die Frage: Kannst du dich noch an den Schilling erinnern? Nein? Dann kennst du vielleicht auch nicht mehr Ferry Eberts Warenautomaten für PEZ, Haribo, Tic Tac, Tutti Frutti, Bazooka, Wrigley usw., denn sie begannen mit der Einführung des Euros zu verschwinden. Man warf die Schillingmünzen in den Schlitz, drückte kräftig einen der silbernen Knöpfe und entnahm die gewünschte Ware.
Ein liebgewonnenes Ritual für Groß und Klein.
Wir durften Ferry Ebert und seine Frau in Wien kennenlernen und einen tollen Tag mit ihnen verbringen. Sie erzählten von einem erfüllten Leben, spannenden Begegnungen, aber auch unternehmerischen Rückschlägen. Herr Ebert gewährte uns einen interessanten Einblick in seine berufliche Tätigkeit und die Welt der Automaten.
Gehen wir daher zunächst zurück in die 1950er Jahre, als er ausgerechnet Kondomautomaten aufstellte, was beim konservativen (Groß-)Teil der Bevölkerung natürlich nicht gut ankam. Mit einem Augenzwinkern zeigte er uns einen Automat mit der Aufschrift 'Gilette' - erst bei genauerem Hinsehen erkannten wir das eigentliche Sortiment: Kondome.
Foto: Diese Blausiegel-Automaten sind hingegen klar beschriftet.
Etwa einmal im Monat wurden die verschiedenen Automaten aufgefüllt und eine ausgedehnte Tour führte Ferry Ebert - auf damals noch schlechten Straßen - durch ganz Österreich. Auf einer wandfüllenden Karte steckten unzählige Nadeln, die mit Fäden verbunden waren. Auch in unserem Wohnort Weyer befanden sich eine rote und eine gründe Nadel: "Ah, fünf Automaten hattet ihr", erklärte er routiniert.
Obwohl den meisten Menschen die PEZ- und Kaugummiautomaten am besten in Erinnerung sein dürften, so war die Vielfalt an existierenden Automaten natürlich viel größer. So stammten etwa auch die Brieflosautomaten von Ferry Ebert. (Bei uns im Ort stand übrigens einer in der Post.) Im Laufe einer zweijährigen Reise, bei der er u.a. den Dalai Lama traf und über den Sinn des Lebens nachdachte, schrieb er seine Gedanken auf und daraus wurde dann der Gedankenautomat.
Besonders legendär ist der Märchenautomat, den er unter dem Pseudonym Radomir Runzelschuh mit Geschichten befüllte. Die Kinder waren aufgefordert, ihrerseits Märchen zu schreiben und ihm zu schicken. Viele Briefe trafen ein und wir durften eine ganze Mappe von Texten eines einzigen Mädchens, der fleißigsten Schreiberin, durchblättern und waren begeistert von ihren Ideen. Der Märchenautomat trug dazu bei, die Phantasie der Kinder anzuregen und sie schrieben ihre Geschichten nicht nur auf, sondern schufen bunte Kunstwerke. Als Herr Ebert uns davon erzählte, wurde deutlich, wie sehr ihm Kinder am Herzen liegen.
Was die Großeltern noch wussten und immer mehr in Vergessenheit gerät – unser Projektthema. Diesen Teil der österreichischen Alltagskultur haben wir allerdings schon selbst miterlebt.
Umso mehr freut es uns, dass Herr Ferry Ebert Ehrenmitglied in unserem Verein geworden ist. Herzlichen Dank!
Die Cyanotypie ist eines der ältesten Verfahren zur Herstellung von fotografischen Bildern. Ihre Entwicklung geht auf die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück und basiert auf Eisen (und nicht auf Silber, welches sonst bei der Herstellung von Fotoabzügen verwendet wird).
Bei der Cyanotypie handelt es sich um ein Negativ-Kontaktverfahren. Die Negative liegen direkt auf dem beschichteten Papier auf, somit entsprechen die entstandenen Bilder der Größe des Negativs. Mittels digitaler Fotografie und Bildbearbeitungsprogrammen kann man heute relativ einfach Negative vorbereiten (Farbbilder in Schwarz-Weiß umwandeln, invertieren, den Kontrast erhöhen und Bilder, auf denen Schrift vorkommt, spiegeln) und auf Folie im A4-Format ausdrucken oder kopieren. In Abhängigkeit der Qualität des Negativs weisen gelungene Bilder eine bemerkenswert feine Zeichnung und Schärfe auf.
Der Arbeitsablauf: Ein Trägermaterial, z.B. Papier, wird mit einer Lösung beschichtet (und damit lichtempfindlich), getrocknet und anschließend mit UV-Licht belichtet. Empfehlenswert ist ein sonniger Tag (an dem sich Sonne und Wolken nicht dauernd abwechseln), denn so kann man die ideale Belichtungszeit durch Ausprobieren herausfinden (bereits ein bis zwei Minuten können im Sommer genügen). Durch gründliches Spülen mit Wasser wird der Belichtungsprozess gestoppt.
Mit ein wenig Übung lassen sich wunderschöne und sehr interessante Ergebnisse erzielen. Hat man außerdem ein Negativ einmal vorbereitet, kann man es immer wieder verwenden – die Wirkung (z.B. heller, dunkler, glatter Rand, ausgefranst) jedoch variieren. Somit ist jedes Bild ein Unikat. Natürlich eignet sich nicht jedes Motiv gleichermaßen, daher ist eine bewusste Auswahl wichtig.
Die ersten Pfeffermühlen wurden Mitte des 19. Jahrhunderts von der Firma Peugeot in Frankreich entwickelt und lösten damit häufig den klassischen Mörser zum Zerkleinern von Pfefferkörnern ab. Der Vorteil der neuen Erfindung war, dass die gemahlenen Körner einen intensiveren Geschmack hatten.
Das abgebildete Model ist zwar nicht so alt, dafür aber sehr dekorativ.
Fotografie ist die Leidenschaft von Andrea Ahrer. Gerne bearbeitet sie Motive dieser Art und versieht sie mit verschiedenen Filtern.
In diesem Fall: Alte Fotoplatte.
Schuhe aus Leder. Langlebig. Gute Qualität. Verglichen mit den meisten Billigschuhimporten von heute: gemacht für viele Jahre. Und auch für die kalte Jahreszeit war man gerüstet. Man erwärmte die Schuhwärmer, legte sie in die Schuhe und hatte dann warme Füße. Gefertigt wurden sie in Steyr, Oberösterreich. Es gab sogar ein Patent. Leider konnten wir noch keine genaueren Einzelheiten darüber erfahren. Vielleicht kennen Sie ja jemanden, der uns mit interessanten Informationen versorgen kann. Haben Ihre Großeltern so etwas vielleicht sogar verwendet? Schreiben Sie uns - wir freuen uns auf Ihre Geschichten!
Natürlich finden sich auch heute noch Vierkantreiben in unseren Küchen, sie werden jedoch mehr und mehr von modernen Küchenmaschinen ersetzt. Bei diesem Model sind zwei Seiten besonders scharf und man musste beim Reiben von Muskatnuss oder Parmesan sehr auf die Fingerknöchel aufpassen.
Seit meiner Jugend wurde ich von der Warnung begleitet, Butter wäre nicht gut für mich, weil sie den Cholesterinspiegel erhöhe und dick macht. In jedem gesundheits- und figurbewussten Haushalt befand sich daher Margarine. Aber ehrlich gesagt: geschmeckt hat sie mir nicht. Kein Vergleich zum Genuss von einer Scheibe Schwarzbrot mit frischer Butter und feingeschnittenem Schnittlauch aus dem eigenen Garten. Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, entdecken derzeit wieder mehr Köche und Köchinnen die Vorteile und den einmaligen Geschmack dieses Naturprodukts. Butter wird wieder gerne (und ohne schlechtes Gewissen) bei der Zubereitung von Speisen verwendet.
Die folgenden Fotografien zeigen Gegenstände, die früher zur Butterherstellung benötigt wurden.
Man konnte die Butter entweder im Stoßbutterfass mit einem Stößel herstellen oder ein Butterfass mit Handkurbel verwenden. Das Kurbeln musste möglichst gleichmäßig geschehen, dauerte seine Zeit und war eine kräftezehrende Arbeit. Je fester die Butter wurde, desto schwerer ließ sich die Kurbel drehen.
Die frisch geschlagene Butter wurde anschließend in Holzmodel hineingedrückt und wieder entnommen. Dabei entstand ein hübsches Muster - typische Motive waren Blumen und Tiere.
Dieses Telefon ist auf die Verwendung unter Tage ausgelegt. Es ist sehr robust gebaut (aus Gusseisen hergestellt) und hat somit ein hohes Gewicht. Der Hersteller dürfte die Firma Siemens & Halske sein.