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Wien - Salzburg - Innsbruck (Reise Teil 1)

 

Eine Rundreise durch Österreich bildet die Grundlage für die nächsten Beiträge. Zeitlich betrachtet befinden wir uns Ende der 1930er oder in den 1940er Jahren. Besucht wurden damals neben der Hauptstadt Wien auch Salzburg, das Salzkammergut, der Großglockner, Spittal an der Drau, Bruck an der Mur und Innsbruck. Festgehalten wurden die Bilder auf Stereoplatten im Format 6 x 13 cm.

 

Das Highlight dieses Konvoluts stellt zweifellos Wien dar. Es existieren vier Fotografien, die jedoch alle von einem Standort aufgenommen wurden: im ersten Bezirk am Maria Theresienplatz. Dieser Platz befindet sich gegenüber von Heldenplatz und Hofburg auf der anderen Seite der Ringstraße. Eingerahmt wird der Platz, den ein Denkmal von Maria Theresia ziert, von zwei Museen: dem Kunsthistorischen und dem Naturhistorischen Museum.

 

Das Maria-Theresien-Denkmal wurde am 13. Mai 1888, dem 171. Geburtstag der Kaiserin (sie regierte die Habsburgermonarchie von 1740 bis 1780), enthüllt. Im Hintergrund erkennt man die historische Fassade des heutigen  Museumsquartiers - den damaligen Hofstallungen.

Kaiser Franz Joseph I. beauftragte den Bildhauer Caspar Zumbusch und seinen Schüler Anton Brenek mit den Arbeiten an den Bronzeplastiken, die dreizehn Jahre dauern sollten. Das Denkmal ist (den Sockel einberechnet) knapp 19,4 Meter hoch. Die Kaiserin sitzt auf dem Thron und hält in der linken Hand ein Zepter und die Pragmatische Sanktion, den Staats- und Verfassungsvertrag. Mit der rechten Hand grüßt sie das Volk. Ein Diadem schmückt ihr Haupt.

 

Um den Thron herum sitzen auf dem Kranzgesims vier allegorische Figuren: die Kardinaltugenden Gerechtigkeit, Kraft, Milde und Weisheit. An den Seiten des Sockels befindet sich je ein Bogenfeld mit einem Relief und einem freistehenden Standbild. Diese sind den Themen Berater der Kaiserin, Verwaltung, Militär, sowie Wissenschaft und Kunst gewidmet.

 

Vier Reiterstandbilder auf den Flügeln des Unterbaus umgeben das Denkmal. Es handelt sich dabei um bedeutende Feldherren aus der Ära Maria-Theresias. (Von rechts vorne im Uhrzeigersinn: Gideon Ernst Freiherr von Laudon, Leopold Joseph von Daun, Ludwig Andreas von Khevenhüller und Otto Ferdinand von Abensperg–Traun.) Wie bereits erwähnt befindet sich das Maria-Theresien-Denkmal zwischen den beiden Museen, die in ihrer Architektur fast identisch sind. Das Denkmal mit den Reitern war mir daher eine große Hilfe, als es darum ging, ob die Fotografien noch gespiegelt werden mussten. 

 

Dieses Foto zeigt das Maria-Theresien-Denkmal von der Seite und im Hintergrund das Naturhistorische Museum (eröffnet 1889). Das Gebäude erstreckt sich auf einer Länge von 170 m und umschließt zwei Höfe. Die Fassade wird in der Mitte durch einen etwas hervorspringenden Gebäudeteil gegliedert. Den Abschluss bildet eine achteckige Kuppel, auf der eine circa fünf Meter hohe bronzene Statue des griechischen Sonnengottes Helios steht. (Auf der Kuppel des baugleichen Kunsthistorischen Museums befindet sich übrigens die Statue der Athene.) Von der Basis der Kuppellaterne erheben sich vier Tabernakel mit Statuen von Hephaistos, Gaia, Poseidon und Urania – also vier allegorischen Figuren, die die Elemente der Antike darstellen: Feuer, Erde, Wasser und Luft. Den Haupteingang schmücken Figuren, die für die Erdteile Europa, Asien, Afrika und Amerika (mit Australien) stehen. Insgesamt ist die Fassade des Naturhistorischen Museums mit rund 250 Bildwerken geschmückt.

 

Salzburg ist die nächste Stadt, die sich bei Touristen großer Beliebtheit erfreut. Die Aufnahmen zeigen die Altstadt mit dem Dom und im Hintergrund die Festung Hohensalzburg. 

 

Das nächste Bild zeigt oben die Festung Hohensalzburg. Unsere Reisenden befanden sich wahrscheinlich am Weg hinauf, denn auch von der Georgskirche im Burghof der Festung haben wir ein Foto, genauer gesagt vom Leonhard-von-Keutschach-Denkmal an der Außenwand der Kirche. Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach war der Bauherr der spätgotischen Kirche.

 

Das Denkmal könnte früher einmal Teil des alten Salzburger Doms gewesen sein. Die „Grabplatte des Keutschach-Hochgrabs wurde bei der Domabtragung wohl auch wie die anderen zuerst abgelagert und ging später verloren. […] Keiner wird jedoch behaupten können, es passe an die Außenwand des Festungskirchleins.“ (Reinhard R. Heinisch, S. 103) In der Tat wirkt die Fassade der Kirche ein wenig sonderbar (sie ist heute übrigens ohne Bewuchs).

 

 

Die Reise ging weiter nach Innsbruck und es ist wohl keine Überraschung, dass uns eine Fotografie vom Goldenen Dachl, dem berühmten Wahrzeichen der Stadt, erwartet. Es handelt sich dabei um einen spätgotischen Prunkerker am Neuen Hof in der Innsbrucker Altstadt. Das Besondere daran ist, dass das Dach mit feuervergoldeten Kupferschindeln gedeckt wurde. 

 

Ein weiteres Motiv in Innsbruck ist die von den Habsburgern errichtete Hofburg. Es handelte sich ursprünglich um eine Burganlage aus dem Spätmittelalter, die dann später zu einem Schloss ausgebaut wurde. Unsere Fotografie wurde vom Rennweg mit Blick auf die Nordkette aufgenommen.

 

Im nächsten Beitrag geht es dann ins Salzkammergut. Auf den Spuren unserer Reisenden besuchen wir Traunkirchen, St. Gilgen und Hallstatt.

 

 

 

Quellen:

Maria-Theresien-Platz – Wikipedia. Unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria-Theresien-Platz

Maria-Theresien-Denkmal – Wikipedia. Unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria-Theresien-Denkmal

Maria-Theresien-Denkmal – Wien Geschichte Wiki. Unter: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Maria-Theresien-Denkmal

Naturhistorisches Museum Wien – Wikipedia. Unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Naturhistorisches_Museum_Wien

Naturhistorisches Museum (Gebäude) – Wien Geschichte Wiki. Unter: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Naturhistorisches_Museum_(Geb%C3%A4ude)?uselayout=mobile/abfrage_erinnern/bauwerke/bauwerke

Georgskirche (Festung Hohensalzburg). Unter: https://www.sn.at/wiki/Georgskirche_(Festung_Hohensalzburg)

Stadler, Georg: Was hat sich vom alten Salzburger Dom und dessen Einrichtung erhalten? Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Unter: https://www.zobodat.at/pdf/MGSL_128_0087-0176.pdf

Heinisch, Reinhard R.: Hohensalzburg in der Neuzeit, in: 900 Jahre Hohensalzburg.

Goldenes Dachl – Wikipedia. Unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Goldenes_Dachl

Hofburg Innsbruck – Wikipedia. Unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Hofburg_(Innsbruck)

Alle Seiten wurden am 26. 10. 2022 abgerufen.